Joseph Anton Knam

1815-25 (ca.), Wien

Tafelklavier

 

Tafelklaviere sind in der Sammlung der Carl Bechstein Stiftung zahlreich zu finden. Sie sind horizontale Vorläufer moderner Klaviere, bei denen die Saiten quer zu den Tasten verlaufen. Besonders im 19. Jahrhundert waren sie im Hausgebrauch sehr beliebt, da sie weniger Platz verbrauchen als ein Flügel und ansonsten auch als Tisch (oder Tafel) benutzt werden können.

Dieses Exemplar aus Wien verfügt über eine Prellmechanik (auch Wiener Mechanik genannt) und stammt aus einer Phase, in der es in Wien an Instrumentenbauern nur so wimmelte. Der Klavierbauer Joseph Anton Knam scheint von 1810 bis 1830 in Wien tätig gewesen zu sein. Ihm wird die Einführung der Dreifachbesaitung im Diskant von Tafelklavieren zugeschrieben, die er mit besonderer Vorliebe herstellte.

Details

Länge:
75 cm
Breite:
166 cm
Höhe:
89 cm

Mechanik:
Wiener Mechanik, Hammerköpfe beledert, Kastendämpfung
Umfang der Klaviatur:
E1 – f4
Rahmen:
Holzrahmen
Pedale:

Lyra heute mit zwei Pedalen (ursprünglich drei Pedale):
– links: Moderator
– rechts: Dämpfer

Gehäusematerial:
Pyramiden-Mahagoni furniert, Empire-Stil, Innendeckel mit Ahorn furniert
Tastenmaterial:
Untertasten Elfenbein, Obertasten Ebenholz
Signatur:
wurde leider entfernt

Restaurierungsgeschichte:

1995 restauriert von Peter Zehmisch, Hamburg, und Gerd Sühring, Aukrug

2020-2021 Umfassende Restaurierung von Donatella Degiampietro, Florenz

Bilder