Begabtenförderung der Carl Bechstein Stiftung
Neben der Breitenförderung hat sich die Carl Bechstein Stiftung auch die Spitzenförderung zum Ziel gesetzt. Kinder und Jugendliche, die sich als besonders engagiert und begabt am Klavier zeigen, sollen langfristig gefördert werden. Dabei kooperiert die Stiftung mit verschiedenen Musikwettbewerben sowie Konzertveranstaltern.
Sonderpreise bei verschiedenen etablierten Musikwettbewerben sind hier ein Mittel der Förderung. Darüber hinaus vergibt die Carl Bechstein Stiftung alle drei Jahre vier Stipendien an besonders begabte junge PianistInnen. Neben finanzieller Unterstützung benötigen junge MusikInnen vor allem Auftrittsmöglichkeiten. Diese ermöglichen wir unseren Preisträgern und Stipendiaten durch verschiedene Kooperationen.
Die langjährige Zusammenarbeit besteht mit dem Landes- und dem Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“. Seit inzwischen 50 Jahren wird der Wettbewerb auf verschiedenen Ebenen vom Deutschen Tonkünstlerverband (DTKV), dem Verband deutscher Musikschulen (VdM), Jeunesses musicales (JMD) und dem Verband deutscher Schulmusiker (VDS) veranstaltet. Zeichnet die Carl Bechstein Stiftung beim Landeswettbewerb besonders begabte junge Pianistinnen und Pianisten mit Sonderpreisen aus, werden beim Bundeswettbewerb neben Sonderpreisen auch Stipendien vergeben.
Der Deutsche Musikwettbewerb fördert als Veranstaltung des Deutschen Musikrats bereits seit über 40 Jahren junge Musikerinnen und Musiker. Der Sonderpreis der Carl Bechstein Stiftung wird auf Empfehlung der Jury an einen besonders begabten Pianisten vergeben.
Weitere Sonderpreise wurden und werden beim Internationalen Carl Maria von Weber Klavierwettbewerb Dresden, beim ARD Musikwettbewerb, beim Internationalen Klavierwettbewerb Jugend in Essen (ehemals Rotary Klavierwettbewerb), beim Theodor Leschetitzky Wettbewerb Hamburg, beim Maritim Musikwettbewerb sowie beim Internationalen Klavierwettbewerb ClaviCologne vergeben.
Neben dem monetären Preis profitieren die Preisträgerinnen und Preisträger auch immer wieder von der Vermittlung von Auftrittsmöglichkeiten und Konzerten durch die Carl Bechstein Stiftung.
Vergabe von Corona-Hilfen im Gesamtwert von 352.000,- Euro an junge PianistInnen
Junge Pianisten und Pianistinnen sind von der Coronapandemie besonders betroffen. Gerade Solistinnen und Solisten verdienen ihren Lebensunterhalt vor allem durchs Konzertieren, was 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 fast nicht möglich gewesen ist. Aus diesem Grund hat sich die Carl Bechstein Stiftung entschieden, hier zu unterstützen und fördert 86 junge Pianistinnen und Pianisten mit Stipendien und Einmalzahlungen im Gesamtwert von 352.000 Euro. Aufgeteilt ist diese Summe in 18 Jahres-Stipendien im Wert von jeweils 12.000 Euro und 68 Einzelhilfen in Höhe von jeweils 2.000 Euro.
Ausgeschrieben hatte die Carl Bechstein Stiftung im Februar 2021 insgesamt zehn Stipendien, die an herausragende junge Pianistinnen und Pianisten im klassischen Bereich vergeben werden sollten, die eine solistische Karriere anstreben. „Wir haben mehr als 90 Bewerbungen erhalten, von denen 86 den Kriterien der Ausschreibung entsprachen. Und wir haben erkannt, dass alle der jungen Pianistinnen und Pianisten überaus bedürftig sind“, so Gregor Willmes, Vorstand der Carl Bechstein Stiftung. „Die Berufseinsteigenden finanzieren ihr Leben über Konzerte und Wettbewerbspreise. Beides ist jedoch im letzten Jahr fast komplett weggebrochen“, so Willmes weiter. Insofern entschieden Vorstand und Kuratorium der Stiftung einstimmig, die Zahl der Stipendien auf 18 zu erhöhen und zusätzlich allen nicht ausgewählten BewerberInnen mit Einmalzahlungen zu helfen.
Unter den ausgewählten KandidatInnen finden sich zahlreiche PreisträgerInnen bedeutender Wettbewerbe wie z. B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Internationalen deutschen Pianistenpreises, des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs und des Gina Bachauer Competition. Und obwohl die Bewerberinnen und Bewerber die deutsche oder österreichische Staatsbürgerschaft besitzen oder ihren Hauptwohnsitz seit mindestens zwei Jahren in Deutschland oder Österreich haben mussten, spiegelt die Liste der StipendiatInnen die Internationalität der Musikwelt wider.