Johann Ludwig Dulcken (vermutlich)

1784, München

Hammerflügel

 

Johann Ludwig Dulcken war Schüler und zeitweise Mitarbeiter von Johann Andreas Stein, dem berühmten Erfinder der Prellzungenmechanik, später auch als Wiener Mechanik bekannt. Mit nur fünf Oktaven hat dieses Instrument genau den Typ, für den Mozart und der junge Beethoven ihre Klavierwerke schrieben. Für moderne Ohren gleicht der Klang dieser Instrumente noch eher dem des Cembalos als dem eines modernen Flügels. Das liegt auch an den mit Leder überzogenen Hammerköpfen, die erst später durch filzene ersetzt wurden.

Bei der Wiener Mechanik ist der Hammer direkt mit der Taste verbunden und es entsteht für die Pianisten das Gefühl, sehr präzise und nuanciert artikulieren zu können. Die Klangästhetik der frühen Wiener Komponisten war passend dazu auch eher ein „sprechender Klang“ als der „singende Klang“ der Romantik.

Details

Länge:
208 cm
Breite:
96 cm
Höhe:
92 cm

Mechanik:
Wiener Mechanik, Hammerköpfe beledert, Kastendämpfung
Umfang der Klaviatur:
F1 – f3, 2-chörige Eisensaiten
Rahmen:
Holzrahmen
Pedale:

zwei Kniehebel für Dämpfungsaufhebung

Gehäusematerial:
Kirschbaum furniert, Längswand Fichte unfurniert, Deckel in Schachbrettmuster, Innendeckel mit Tapete überzogen
Tastenmaterial:
Untertasten Ebenholz, Obertasten Knochen

Restaurierungsgeschichte:

1937 durch J.C. Neupert erworben und repariert (neue Berippung und Besaitung)
2020-2021 umfassende Restaurierung durch Edwin Beunk, Enschede (NL)

Bilder