Ensemble Tamuz und Avinoam Shalev
Beitrag vom8. Juli 2025
Wie wurde im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert musiziert – und können wir Ausdrucksmittel wiederentdecken, die im zwanzigsten Jahrhundert verloren gegangen sind? Die MusikerInnen begannen 2015 in Berlin gemeinsam Kammermusik zu spielen und gründeten Tamuz einige Jahre später, weil alle mit klassischer und romantischer Kammermusik auf eine ganz andere Weise experimentieren und eine gemeinsame Sprache entwickeln wollten, die auf einem historisch informierten Ansatz basiert. Indem sich die MusikerInnen mit den Traditionen und Geschmäckern der Vergangenheit vertraut machten und zwischen den Zeilen des Notentextes lasen, begannen sie, sich auf eine neue Art und Weise mit Musik auseinanderzusetzen, indem sie den Ausdruck zum Leitprinzip ihrer Aufführungen machten, auch wenn dies bedeutet, dass sie sich von der modernen Konzertsaal- und Aufnahmepraxis entfernen. Unter Verwendung von Originalpartituren und historischen Dokumenten bemüht sich das Ensemble Tamuz sowohl um eine getreue als auch um eine persönliche Interpretation.
In der ersten Juliwoche werden das Ensemble Tamuz und Avinoam Shalev mit den Instrumenten der Sammlung historischer Tasteninstrumente der Carl Bechstein Stiftung proben, um einen Überblick über das Repertoire für Klavierquintett zwischen 1800 und 1900 zu bekommen. Das Ensemble möchte dadurch über die Instrumente mehr über die ästhetischen Wandel erfahren, die im Laufe des 19. Jahrhunderts stattgefunden haben. Die Ergebnisse dieser Recherche und Probenarbeit werden die Musiker in einem Konzert präsentieren, währenddessen verschiedene Instrumente aus der Sammlung gespielt werden. Es wird kein klassisches Programm sein, sondern eine Auswahl aus drei Quintetten von Camille Saint-Saëns, Antonin Dvořák und Carl Reinecke, die die Klangvielfalt der verschiedenen Instrumente zum Vorschein bringen und die damit einhergehende ästhetische Entwicklung. Die Musiker werden erzählen, was sie über den Einfluss der Verwandlung der Tasteninstrumenten auf die Entwicklung des Kammermusikrepertoires des 19. Jahrhunderts gelernt haben.
Veranstalter: Ensemble Tamuz
Foto © Denis Boulze
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