Unsere Konzertreihe in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird am 4. März 2022 fortgesetzt. Es spielen Simon Haje und Wilhelmine und Helene Freytag.
Programm
Wilhelmine Freytag
Johann Sebastian Bach: 4. Englische Suite Nr. 5 F-Dur BWV 809Helene und Wilhelmine Freytag
Franz Schubert: Violinsonate Nr. 4 (“Grand Duo”) A-Dur op. posth. 162, D 574Simon Haje
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a „Les Adieux“
Robert Schumann: Fantasie C-Dur op. 17 (Auszug)
Eintritt 15,80 Euro/ erm. 10,30 Euro
Wilhelmine Freytag wurde 2007 in Leipzig geboren und wächst in einem Musikerhaushalt auf, beide Eltern sind Orchestermusiker. Von Anfang an wurde sie neben dem solistischen Spiel auch an das gemeinsame Musizieren herangeführt; im Klavierunterricht mit fester Duopartnerin und zu Hause im Kreis der Familie.
Mit vier Jahren begann Wilhelmine zunächst Blockflöte zu spielen und sang im MDR Kinderchor. 2012 erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht in der Musikschule Johann Sebastian Bach in Leipzig, seit 2016 als Förderschülerin in der Begabtenklasse des Freistaates Sachsen. 2018 wurde Jungstudierende bei Prof. Grigory Gruzman an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Meisterkurse bei Mikhail Mordvinov und Nikolai Demidenko runden ihre Ausbildung ab.
Wilhelmine ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe. So erspielte sie sich 2015 einen Ersten Preis mit 25 Punkten beim Regionalwettbewerb Jugend musiziert in der Wertung Klavier vierhändig, 2017 in der Wertung Klavier solo und 2019 in der Wertung Instrumentalbegleitung. In der Solo-Wertung folgte beim Carl Bechstein Wettbewerb 2017 ein Zweiter Preis, ein Erster Preis 2019. 2020 erspielte sie sich Erste Preise mit Höchstpunktzahl in der Wertung Klavier solo und Korrepetition beim Carl-Schroeder-Wettbewerb Sondershausen. Im selben Jahr erhielt sie ein Stipendium der Carl Bechstein Stiftung. Aufgrund ihrer sehr guten Ergebnisse beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert erhielt sie 2021 das Stipendium der Deutschen Stiftung Musikleben, außerdem den Felix Mendelssohn Bartholdy Nachwuchsförderpreis 2021 (verbunden mit einem Konzert im Mendelssohn-Haus Leipzig) sowie den 3. Preis und den Sonderpreis für die beste Interpretation des Auftragswerkes beim internationalen Robert Schumann Wettbewerb Düsseldorf .
Seit 2017 besucht Wilhelmine die Thomanerklasse am Thomasgymnasium Leipzig.
Helene Freytag wurde 2005 in eine Musikerfamilie hineingeboren. 2009 wurde sie Mitglied des MDR Kinderchores. Ihren ersten Geigenunterricht erhielt sie bereits ein Jahr später an der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ in Leipzig. Von 2013 – 2020 wurde sie von Frau Prof. Uta-Maria Frenzel unterrichtet, zunächst in der Kinderklasse der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden und seit 2017 als Schülerin des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik. Im selben Jahr begann auch der Duounterricht mit Friederike Herold bei Frau Prof. Marie-Elisabeth Hecker. Seit Herbst 2020 erhält sie ihren Hauptfachunterricht bei Frau Hellen Weiß. Nach bestandener Aufnahmeprüfung im Sommer 2019 ist sie zusätzlich Jungstudentin am Julius-Stern-Institut der UdK Berlin in der Klasse von Frau Prof. Latica Honda-Rosenberg.
Meisterkurse solistischer sowie kammermusikalischer Form u.a. bei Prof. Honda-Rosenberg, Prof. Langgartner, Prof. Küssner, Prof. Prishepenko und Prof. Turban ergänzten ihre bisherige Ausbildung. Ausserdem ist sie Stipendiatin der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein und nimmt dort an den Intensiv-Wochen teil.
Mehrfach erspielte sich Helene bei „Jugend musiziert“ erste Preise auf Regional- und Landesebene, zuletzt 2019 auf Bundesebene mit Höchstpunktzahl in der Kategorie Violine solo. Ebenfalls erste Preisträgerin mit Sonderpreis war sie 2020 beim Carl-Schröder Wettbewerb. Beim internationalen Kocian-Wettbewerb in Usti nad Orlici erhielt sie 2019 einen dritten Preis.
Geprägt ist ihre Laufbahn durch Solokonzerte mit verschiedenen sächsischen Orchestern. Seit 2019 ist sie aktives Mitglied des Bundesjugendorchesters.
Seit diesem Sommer wird Helene mit einem Patenschaftsstipendium der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert.
Als Preisträgerin des 28. Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds spielt Helene seit Februar 2020 eine Violine von Lorenzo Ventapane, Neapel, 1806.
Foto © Patricia Haas
Simon Haje (*2005) erhält seit seinem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht. Mit neun Jahren wurde er Jungstudent am „Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin“ in der Klavierklasse von Stefan Lietz. 2021 wurde er auch in die Klavierklasse von Markus Groh aufgenommen. Meisterklassen besuchte er bei Eldar Nebolsin, Klaus Hellwig und Jan Jiracek von Arnim.
Beim Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ erzielte Simon Haje seit 2014 in den Kategorien Klaviersolo, Ensemble, Begleitung, Orgel und Gesang zahlreiche erste Preise, zuletzt 2021 beim Bundeswettbewerb. Außerdem erhielt er mehrere Sonderpreise u.a. für die „Interpretation zeitgenössischer Musik“ und beim Sonderpreisfestival WESPE Preise vom RBB, WDR3, der Hindemith Foundation, der Stadt Schwering und der Hermann J. Abs – Stiftung.
Beim 18. Internationalen Klavierpodium München erzielte Simon Haje im Juli 2018 neben elf weiteren Sonderpreisen den Hauptpreis „Marmortaste“ für das Klaviernachwuchstalent des Jahres. Anfang 2019 wurde er erster Preisträger des Internationalen Schumann Wettbewerbes Düsseldorf. 2020 erhielt er bei der internationalen Young Ludwig Youth Music Competition neben dem Grand Prix einen ersten Preis und den Sonderpreis.
Erfolgreich ist Simon Haje ebenfalls als Kammermusiker in verschiedenen Formationen und als Liedbegleiter. Mit seinem Violinpartner erzielte er zuletzt beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ die Höchstwertung und verschiedene Sonderpreise, u.a. den Herrmann J. Abs – Preis, der mit einem Auftritt im Beethovenhaus Bonn und einer Aufzeichnung des WDR verbunden war.
Als Pianist hatte Simon öffentliche Auftritte u.a. im Konzerthaus Berlin, der Berliner Philharmonie und der Leiszhalle Hamburg. Klavier-Solorecitals gab er im Schloss Königs Wusterhausen, in der Kulturkirche Luckau, im Palais Lichtenau Potsdam, in der Kunstscheune Nakestorf und im Theater der Mein Schiff 3. Sein Orchesterdebut gab Simon mit 12 Jahren als Solist des Cembalo-Konzertes d-Moll von Bach im Schlosstheater Rheinsberg und im großen Konzertsaal der Universität der Künste Berlin.
Im Mai 2019 trat Simon Haje als Solist mit den Düsseldorfer Symphonikern in der Tonhalle mit dem Konzertstück f-Moll von Weber auf. Im September desselben Jahres spielte er in zwei Aufführungen in Berlin den Klaviersolopart von Beethovens Chorphantasie. Sein Debut im Großen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt in Berlin gab Simon Haje im November 2020 als Solist mit dem Klavierkonzert Nr. 3 von Beethoven.
Fotos © L. Meißner und P. Adamik