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Robert Wornum

1845 (ca.), London

Pocket Grand Piano

 

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten erfinderische Klavierbauer in ganz Europa tausend verschiedene Mechaniken für Hammerflügel mit ganz unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Die meisten hielten sich nicht lange, denn der Instrumentenbau entwickelte sich im 19. Jahrhundert immer mehr in Richtung industrieller Fertigung und Uniformierung der Bauweise. Instrumentenbauer wurden international aktiv und die Klaviertechniker vor Ort sollten immer gut mit der Mechanik neuer Instrumente zurechtkommen können.

Jedoch spielen viele dieser einmaligen Mechaniken ganz wunderbar und sind es wert, wiederentdeckt zu werden.

Dieses Instrument des englischen Erfinders Robert Wornum hat eine oberschlägige Mechanik. Das bedeutet, die Hämmer schlagen entgegen der gängigen Norm nicht von unten sondern von oben auf die Saiten. Ferner ist dieser Flügel ein Bichord – er weist durchgängig nur zwei Saiten pro Taste auf. Dies hat zum einen den Vorteil, dass das Stimmen sehr viel schneller geht, da ein Drittel weniger Saiten vorhanden ist, und zum anderen liegt bei weniger Saiten auch nicht so viel Zug auf dem Instrument. Das bedeutet, man kann die zwei vorhandenen Saiten stärker anspannen. Sie klingen dadurch kräftiger.

Details

Länge:
171.5 cm
Breite:
117 cm
Höhe:
82 cm

Bautechnische Besonderheiten:
zwei-chörig besaitet
Mechanik:
oberschlägig
Umfang der Klaviatur:
F1 – g4
Rahmen:
Holzrahmen
Pedale:

zwei Pedale aus Holz:
– links: Verschiebung
– rechts: Dämpfer

Gehäusematerial:
Nussbaum
Tastenmaterial:
Untertasten Elfenbein, Obertasten Ebenholz, Vorderplättchen Kunststoff
Signatur:
Royal Patent, POCKETALBION GRAND, Robert Wornum, London
Fabrikationsnummer:
evtl. 642, 8496 (?)

Restaurierungsgeschichte:

2012 umfassend restauriert von Edwin Beunk, Enschede (NL)

Bilder