Preise im Wert von rund 10.000 Euro vergab die Carl Bechstein Stiftung beim sechsten Carl Bechstein Wettbewerb für Kinder undJ ugendliche, der vom 1. bis 3. November 2019 im Kulturstall von Schloss Britz in Berlin ausgetragen wurde. Zum ersten Mal war der Wettbewerb ausgeschrieben für die Kategorie „Klaviersolo–Klassik und Jazz“. Im Laufe des Anmeldezeitraums, der aufgrund der großen Nachfrage um zwei Monate verkürzt werden musste, hatten sich mehr als 90 junge Pianistinnen und Pianisten beworben. 64 Pianistinnen und Pianistenaus ganz Deutschland erhielten eine Zusage –ein neuer Teilnehmerrekord.

Rückblick Wettbewerb 2019

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich für die Wertungen Klassik oder Jazz entscheiden. Die hochkarätige Jury jedoch bewertete beide Kategorien und bestand folglich mit Prof. Gesa Lücker (Vorsitz), Prof. MarkusBecker, Anke Helfrich, Prof. Björn Lehmann, Stefan Lietz und Alexander Wienand aus Pianisten und Klavierpädagogenaus beiden Genres. Beim Preisträgerkonzert waren dann Klassik-und Jazz-Beiträge munter gemischt. Und Prof. Christian Höppner, Vorsitzender des Kuratoriums der Carl Bechstein Stiftung, lobte zum Abschluss das „gelungene Experiment“, die beiden Musikrichtungen in einem Wettbewerb zu vereinen,sowie das erneut „hervorragendeNiveau des Wettbewerbs“.

16 junge Pianistinnen und Pianistenim Alter von zehn bis 17 Jahren spielten beim Preisträgerkonzert im KulturstallWerke von Bach, Chopin, Liszt, Skrjabin, Rachmaninow u.a., aber beispielsweise auch einen Standard von Chic Corea und vor allem eigene Kompositionen der jungen Jazz-Pianisten,etwa vonBenedikt Jung aus Berlin und Finn-Joel Malz aus Dresden. Die zeitgenössische Musik spielte ohnehin in diesem Jahr eine sehr große Rolle, da auch drei Werke von Isabel Pardo, Julika Lorenz und Erik Ziegler zur Uraufführung gelangten, die von der Carl Bechstein Stiftung für den Wettbewerb in Kooperation mit dem Verein Neues Zeug e.V. in Auftrag gegeben worden waren. Für die jeweils beste Interpretation dieser Kompositionen wie auch eines weiteren zeitgenössischen Werkes von Jonatan Blomeier, das aus der Edition Jeunesses Musicales Deutschland stammt, wurden vier Sonderpreise vergeben.

Unter den vielen herausragenden Leistungen beim Wettbewerb und Preisträgerkonzert einzelne hervorzuheben, fällt schwer. Von daher sei hier auf die Liste der Preisträger verwiesen.

Fotos  © Thorsten Eichhorst

Preisträger Carl Bechstein Wettbewerb 2019

Altersgruppe 1 (bis 10 Jahre):
1. Preis, 300 Euro: Justus Eichhorn (Thüringen)
1. Preis, 300 Euro: Fiona Yuma Daiss (Nordrhein-Westfalen)
3. Preis, 100 Euro: Jonas Rüde (Sachsen)
3. Preis, 100 Euro: Kasimir Lisewski (Niedersachsen)
Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition, 500 Euro: Laurenz Thümmler (Brandenburg)
Bärenreiter-Sonderpreise, Notengutschein im Wert von 50 Euro: Frederike Präger (Niedersachen), Sophie Maria Snetkova (Hessen), Carl Anton Vielhauer (Sachsen-Anhalt), Johannes Storch (Berlin)

Altersgruppe 2 (11 bis 13 Jahre):
1. Preis, 500 Euro: Wilhelmine Freytag (Sachsen)
2. Preis, 400 Euro: Clara Mandler (Baden-Württemberg)
3. Preis, 300 Euro: Kai Chan (Bayern)
Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition, 500 Euro: Lisa Nefedov (Berlin)
Bärenreiter-Sonderpreise, Notengutschein im Wert von 100 Euro: Mateo Valentin Haase (Schleswig-Holstein), Sebastian Rauch (Baden-Württemberg), Babett Lehnert (Sachsen)

Altersgruppe 3 (14 und 15 Jahre):
1. Preis, 600 Euro: Monan Jülch (Nordrhein-Westfalen)
2. Preis, 500 Euro: Peer Waibel-Fischer (Bayern)
Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition, 500 Euro: Antonios Stylianos Topalidis (Baden-Württemberg)
Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks von Claude Debussy, 200 Euro: Marie Lehnert (Sachsen)
Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks von Clara Schumann, 200 Euro: Florentine Lehnert (Sachsen)
Bärenreiter-Sonderpreise, Notengutschein im Wert von 100 Euro: Jonte Schröder (Schleswig-Holstein), Antonios Stylianos Topalidis (Baden-Württemberg), Marie Lehnert (Sachsen)

Altersgruppe 4 (16 und 17 Jahre):
1. Preis, 800 Euro: Christian Märkle (Baden-Württemberg)
1. Preis, 800 Euro: Michelle Woo (Nordrhein-Westfalen)
3. Preis, 500 Euro: Eric Samuel Edmundson (Niedersachsen)
Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition, 500 Euro: Eric Samuel Edmundson (Niedersachsen)
Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks von Franz Liszt, 200 Euro: Michelle Woo (Nordrhein Westfalen)
Bärenreiter-Sonderpreise, Notengutschein im Wert von 100 Euro: Mia Sophie Oeter (Hessen), Jinhyi Zhou (Nordrhein-Westfalen), Christian Märkle (Baden-Württemberg)

Wertung Jazz (bis 17 Jahre):
1. Preis, 800 Euro: Finn-Joel Malz (Sachsen)
2. Preis, 600 Euro: Benedikt Jung (Berlin)
3. Preis, 500 Euro: Marcel Lemmer (Baden-Württemberg)
Sonderpreis für die herausragende Interpretation des St. Louis Blues von W.C.Handy, 200 Euro: Henrik Jordan (Nordrhein-Westfalen)

Jury

Zusammensetzung der Jury
Die Jury besteht aus Pianisten und Musikpädagogen, die sich u.a. besonders um die Förderung junger Pianisten verdient gemacht haben. Es wurde bewusst eine Jury zusammengestellt, die sowohl den Jazz- wie auch den Klassik-Bereich berücksichtigt.

Zur Jury zählen:
Prof. Markus Becker (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover)
Anke Helfrich (Musikhochschule Mannheim, Dr. Hoch’s Konservatorium Frankfurt)
Prof. Björn Lehmann (Universität der Künste Berlin)
Stefan Lietz (Universität der Künste Berlin)
Prof. Gesa Lücker (Hochschule für Musik und Tanz Köln)
Alexander Wienand (Musikschule Paul Hindemith)

Bewertungskriterien:
Bewertungsgrundlage ist ausschließlich die Darbietung während des Wertungsspieles.

Wesentliche Kriterien für die Beurteilung in der Wertung Klassik sind: Künstlerische Gestaltung, Tonqualität, Spieltechnik, Texttreue und das stilistische Verständnis. Auswendigspiel wird nicht besonders bewertet.

Wesentliche Kriterien für die Beurteilung im Jazz sind: Künstlerische Gestaltung, Tonqualität, Spieltechnik, das stilistische Verständnis, Kreativität und die Qualität der Improvisation.

Die Jury ist nicht verpflichtet alle Preise zu vergeben. Die Entscheidungen der Jury sind unanfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Auftragswerke – Sonderpreise

Im Rahmen des Carl Bechstein Wettbewerbs wird in jeder Altersgruppe ein Sonderpreis für die beste Interpreation eines zeitgenössischen Werks ausgelobt. Damit soll die Schwelle gesenkt werden, auch zeitgenössischen Kompositionen einen Platz im Programm der Teilnehmer*innen zu geben.

Einerseits war es den Initiatoren des Wettbewerbs wichtig, neue Werke nicht zu Pflichtstücken zu erklären, um den Teilnehmer*innen eine möglichst freie Repertoire-Wahl zu lassen. Andererseits möchte die Stiftung auch die zeitgenössische Musik fördern und möglichst viele Kinder und Jugendliche dafür gewinnen, diese neuen Werke zu spielen. Deshalb hat die Carl Bechstein Stiftung Sonderpreise für die jeweils beste Interpretation von vier zeitgenössischen Kompositionen ausgeschrieben. Die Sonderpreise sind dotiert mit jeweils 500 Euro.

Für die Kompositionsaufträge der Altersgruppe I – III konnten junge Komponist*innen aus dem Projekt „NEUES ZEUG – Musik aus dem Jetzt für junge Entdecker“ sowie Preisträger*innen des „Bundeswettbewerb Jugend komponiert“ der Jeunesses Musicales Deutschland gewonnen werden: Isabel Pardo-Spiess (AG 1), Julika Lorenz (AG 2), Erik Ziegler (AG 3) werden in Zusammenarbeit mit Klavierpädagogen spannende Werke passend für die jeweilige Altersgruppe erschaffen. In der Altersgruppe IV wird das Werk „3 kleine Stücke für Klavier“ von Jonatan Blomeier, Bundespreisträgers von Jeunesses Musicales aus der JM Edition, zur Verfügung gestellt.

Hier können die Kompositionen ab sofort heruntergeladen werden:

Altersgruppe 1
Isabel Pardo: Waldgeschichte

Altersgruppe 2
Julika Lorenz: The big Five

Altersgruppe 3
Erik Ziegler: Passion

Altersgruppe 4
Jonatan Blomeier: Drei kleine Stücke für Klavier


ACHTUNG: Bitte speichern Sie die Datei zunächst auf der Festplatte. Öffnen Sie dann die Datei von Ihrer Festplatte und drucken Sie sie aus.

Falls Teilnehmer*innen sich erst nach ihrer Anmeldung entschließen sollten, das für ihre Altersgruppe ausgewählte zeitgenössische Werk in ihr Programm zu integrieren, bitten wir darum, die Programmänderung bis zum 1. August 2019 bekannt zu geben und das dementsprechend geänderte Programm bis zum Stichtag per E-Mail an bogisch@carl-bechstein-stiftung.de zu schicken.