Glückliche Gesichter im Kulturstall von Schloss Britz in Berlin: Preise im Wert von mehr als 10.000 Euro vergab die Carl Bechstein Stiftung am Sonntag, 18. Oktober 2015, beim glanzvollen Preisträgerkonzert des zweiten Carl Bechstein Wettbewerbs für Kinder und Jugendliche. 27 Duos in den Besetzungen Violine und Klavier bzw. Violoncello und Klavier aus ganz Deutschland nahmen an dem Wettbewerb teil.
Rückblick Wettbewerb 2015
„Wir haben einen Wettbewerb für Kinder und Jugendliche auf höchstem Niveau erlebt und konnten nicht nur im Preisträgerkonzert bewundernswerte Leistungen erleben“, lobte Prof. Michael Schäfer, der Vorsitzende der hochkarätigen Jury, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs. „Das Niveau war 2015 noch höher als bei der Premiere im Vorjahr“, pflichtete ihm Gregor Willmes (Projektmanager der Carl Bechstein Stiftung) bei, „was auch daran lag, dass wir in diesem Jahr wesentlich mehr Anmeldungen in den höheren Altersklassen zu verzeichnen hatten. Die Jury des Wettbewerbs Bestand mit Prof. Michael Schäfer (Vorsitz), Simona Foth, Franziska Hölscher, Gabriel Schwabe, Prof. Anthony Spiri, Prof. Florian Wiek aus namhaften Musikern und Musikpädagogen.
Zum krönenden Abschluss des Preisträgerkonzertes spielten Elena und Sophie Schwalbe aus Hamburg den dritten Satz aus Karol Szymanowskis Sonate op. 9. Die Schwestern hatten den Ersten Preis in der höchsten Altersgruppe gewonnen. In der Altersgruppe der 14- und 15-Jährigen sicherten sich Anna Maria Wehrmeyer aus Regensburg und Marie Sophie Hauzel aus Grassau den Ersten Preis. In der Altersgruppe II (11 bis 13 Jahre) gewannen Eva Otto aus Brüggen gemeinsam mit Kha-Tu Julia Nguyen aus Mönchengladbach. Maya Wichert aus Gröbenzell und Sonja Uhlmann aus München bekamen bei den Jüngsten den Ersten Preis zugesprochen.
Die jungen Komponisten Patrick Schäfer und Philipp C. Mayer konnten die Uraufführung ihrer Werke erleben, die von der Carl Bechstein Stiftung für den Wettbewerb in Auftrag gegeben worden waren. Für die beste Interpretation von Schäfers „Schöne Jugend“ für Violine und Klavier erhielten Akim Camara aus Berlin und Katharina Justus aus Hennigsdorf einen Sonderpreis. Der Sonderpreis für die beste Interpretation von Mayers „Albumblätter“ für Violoncello und Klavier ging an Sebastian Mirow und Antong Zou – beide aus Berlin. Weitere sechs Duos wurden mit Sonderpreisen des Bärenreiter Verlags in Form von Notengutscheinen ausgezeichnet.
Fotos 2015 © Thorsten Eichhorst und Carl Bechstein Stiftung
Preisträger des dritten Carl Bechstein Wettbewerbs für Kinder und Jugendliche 2015
AGI (bis 10 Jahre):
1. Preis: 300 Euro (je Teilnehmer)
Maya Wichert (Violine, Bayern) und Sonja Uhlmann (Klavier, Bayern)
2. Preis: 200 Euro (je Teilnehmer)
Victoria-Louisa Timmer (Violine, Berlin) und Simon Haje (Klavier, Berlin)
3. Preis: 100 Euro (je Teilnehmer)
Chiara Rosteck (Violine, Sachsen) und Alina Heinz (Klavier, Sachsen)
AGII (11 bis 13 Jahre)
1. Preis: 400 Euro (je Teilnehmer)
Eva Otto (Violine, Nordrhein-Westfalen) und Kha-Tu Julia Nguyen (Klavier, Nordrhein-Westfalen)
2. Preis: 300 Euro (je Teilnehmer)
Anna-Alexandra Dörschner (Violine, Baden-Württemberg) und Philipp Hubert (Klavier, Bayern)
3. Preis: 200 Euro (je Teilnehmer)
wurde nicht vergeben
AGIII (14 bis 15 Jahre)
1. Preis: 500 Euro (je Teilnehmer)
Anne Maria Wehrmeyer (Violine, Bayern) und Marie Sophie Hauzel (Klavier, Bayern)
2. Preis: 400 Euro (je Teilnehmer)
Konstanze Pietschmann (Violoncello, Sachsen) und Charlotte Steppes (Klavier, Sachsen)
Tassilo Probst (Violine, Bayern) und Jakob Aumiller (Klavier, Bayern)
3. Preis: 300 Euro (je Teilnehmer)
wurde nicht vergeben
AGIV (16 bis 17 Jahre)
1. Preis: 600 Euro (je Teilnehmer)
Elena Schwalbe (Violine, Hamburg) und Sophie Schwalbe (Klavier, Hamburg)
2. Preis: 500 Euro (je Teilnehmer)
Bobby Kostadinov (Violoncello, Sachsen) und Vreni Scheiter (Klavier, Sachsen-Anhalt)
Elene Meipariani (Violine, Baden-Württemberg) und Josefa Schmidt (Klavier, Baden-Württemberg)
3. Preis: 400 Euro (je Teilnehmer)
Raphaela Debus (Violine, Bayern) und Milena Müller (Klavier, Bayern)
Zusätzlich zu den oben genannten Preisen schrieb die Carl Bechstein Stiftung zwei Sonderpreise für die jeweils beste Interpretation einer Komposition für die Besetzung „Klavier und Violine“ und „Klavier und Violoncello“ eines zeitgenössischen Komponisten aus. Für den Wettbewerb wurden Kompositionen bei jungen Komponisten in Auftrag gegeben, die Preisträger des von der Jeunesses Musicales Deutschland e.V. durchgeführten Bundeswettbewerbs „Jugend komponiert“ sind. Der Sonderpreis war dotiert mit jeweils 500 Euro (pro Duo).
Sonderpreis für die beste Interpretation einer Auftragskomposition für Violine und Klavier
Akim Camara (Violine, Berlin) und Katharina Justus (Klavier, Brandenburg)
Sonderpreis für die beste Interpretation einer Auftragskomposition für Violoncello und Klavier
Sebastian Mirow (Violoncello, Berlin) und Antong Zou (Klavier, Berlin)
Der Bärenreiter-Verlag unterstützte den Carl Bechstein Wettbewerb für Kinder und Jugendliche 2015 mit der Stiftung von „Bärenreiter Urtext-Preisen“ in Form von Notengutscheinen zu jeweils 100 Euro (2x 50 Euro je Duo).
Bärenreiter-Preis: Altersgruppe I
Greta (Violine, Sachsen) und Kaleb Grötzschel (Klavier, Sachsen)
Bärenreiter-Preis: Altersgruppe II
Antonia Sibila Violine, Niedersachen) und Jan Jozefowski (Klavier, Niedersachsen)
Bärenreiter-Preis: Altersgruppe III
Akim Camara (Violine, Berlin) und Katharina Justus (Klavier, Brandenburg)
Benjamin Günst (Violine, Schleswig-Holstein) und Anna Stellmacher (Klavier, Schleswig-Holstein)
Noémie Maria Klages (Violoncello, Hessen) und Simon Staub (Klavier, Nordrhein-Westfalen)
Bärenreiter-Preis: Altersgruppe IV
Sebastian Mirow (Violoncello, Berlin) und Antong Zou (Klavier, Berlin)
Preisträgerkonzert:
18.10.2015
Jury
Zusammensetzung der Jury
Die Jury besteht aus Musikern und Musikpädagogen, die sich besonders mit der Besetzung „Klavier und ein Streichinstrument“ beschäftigt und/oder um die Förderung von jungen Musikern verdient gemacht haben.
Zur Jury zählen:
Prof. Michael Schäfer (Vorsitz; Pianist, Hochschule für Musik München)
Simone Foth (Pianistin, Musikschule Paul Hindemith Neukoelln)
Franziska Hölscher (Violinistin)
Gabriel Schwabe (Violoncellist)
Prof. Anthony Spiri (Pianist, Hochschule für Musik Köln)
Prof. Florian Wiek (Pianist, Musikhochschule Stuttgart).
Bewertungskriterien:
Bewertungsgrundlage ist ausschließlich die Darbietung während des Wertungsspieles. Wesentliche Kriterien für die Beurteilung sind: Künstlerische Gestaltung, Tonqualität, Spieltechnik, Texttreue, das stilistische Verständnis und die Qualität des gemeinsamen Musizierens. Auswendigspiel wird nicht besonders bewertet.
Die Jury ist nicht verpflichtet alle Preise zu vergeben. Die Entscheidungen der Jury sind unanfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Auftragswerke – Sonderpreise
Die Carl Bechstein Stiftung hat für den Carl Bechstein Wettbewerb für Kinder und Jugendliche Kompositionenen in Auftrag gegeben, die im Rahmen des Wettbewerbs zur Uraufführung gelangen sollen.
Einerseits war es den Initiatoren des Wettbewerbs wichtig, diese neuen Werke nicht zu Pflichtstücken zu erklären, um den Teilnehmern eine möglichst freie Repertoire-Wahl zu lassen. Andererseits möchte die Stiftung auch die zeitgenössische Musik fördern und möglichst viele Kinder und Jugendliche dafür gewinnen, diese neuen Werke zu spielen. Deshalb hat die Carl Bechstein Stiftung Sonderpreise für die beste Interpretation einer dieser Auftragskompositionen ausgeschrieben. Der Sonderpreis ist dotiert mit jeweils 500 Euro (pro Duo).
>> Hier finden Sie Näheres zu den Kompnisten Philipp C. Meyer und Patrick Thomas Schäfer.
Die Kompositionen können im Folgenden heruntergeladen werden:
Philipp C. Meyer: „Albumblätter“ für Violoncello und Klavier
Patrick Thomas Schäfer: „Schöne Jugend“ für Violine und Klavier
Falls Teilnehmer sich entschließen sollten, das für ihre Instrumente komponierte Werk in ihr Programm zu integrieren, bitten wir darum, die Programmänderung bis zum 30. September 2016 bekannt zu geben und das dementsprechend geänderte Programm bis zum Stichtag per E-Mail an bogisch(at)carl-bechstein-stiftung.de zu schicken.
Die Komponisten
Die Carl Bechstein Stiftung hat für den Carl Bechstein Wettbewerb für Kinder und jugendliche je eine Kompositionen für Violine und Klavier bzw. Cello und Klavier in Auftrag gegeben, die beim Wettbewerb zwischen dem 16. und 18. Oktober 2015 zur Uraufführung gelangen sollen. Hier finden Sie Kurzbiografien der zwei jungen Komponisten.
Philipp C. Mayer hat für den Zweiten Carl Bechstein Wettbewerb das Werk „Albumbläter“ für Violoncello und Klavier komponiert.
Philipp Mayer wurde 1995 in Hanau (Hessen) geboren. Ab dem fünften Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht und später mehrere Jahre Schlagzeugunterricht. Mit dem Klavier gewann er Preise bei regionalen sowie bundesweiten Wettbewerben, darunter auch Sonderpreise in den Bereichen Improvisation und Interpretation zeitgenössischer Musik. Mit dem 15. Lebensjahr begann eine intensive kompositorische Auseinandersetzung. Ab 2012 erhielt er Kompositionsunterricht am Dr. Hoch’s Konservatorium Frankfurt bei Claus Kühnl, seit 2010 gewann Philipp C. Mayer Preise bei mehreren Kompositionswettbewerben, darunter zwei Auszeichnungen beim Bundeswettbewerb Komposition 2012 und 2013. Seit dem Wintersemester 2013 studiert er im Bachelor Komposition bei Frau Prof. Isabel Mundry an der Hochschule für Musik und Theater München.
2014 erhielt er vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Zusammenarbeit mit Jeunesses Musicales Deutschland ein einmonatiges Aufenthalts-Stipendium im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf.
Patrick Thomas Schäfer hat für den Carl Bechstein Wettbewerb das Werk „Schöne Jugend“ für Violine und Klavier komponiert.
Geboren 1993 in Augsburg, wurde Patrick Schäfer schon früh durch die Aufnahme bei den Augsburger Domsingknaben im Alter von 7 Jahren musikalisch gefördert. Hier erhielt er neben einer sängerischen Ausbildung zusätzlich Violin-, Klavier-, Flöten-, sowie Gehörbildungs- und Tonsatzunterricht. Anfängliche Improvisationsversuche führten Schäfer nach und nach immer mehr zum Komponieren auf Papier. Nach Aufnahme seines Orgel- und Impro-visationsunterrichtes beim Augsburger Kirchenmusikdirektor Michael Nonnenmacher im Alter von 14 Jahren begann er regelmäßig Stücke auszunotieren. So schuf Schäfer bereits vor seiner Studienzeit eine große Zahl an Stücken verschiedenster Besetzungen, die in ganz Deutschland zur Uraufführung gelangten. Unter Anderem von den Brandenburger Symphonikern (März, 2012) und dem Nordharzer Städtebundorchester (Mai, 2012). Dabei wurden einige seiner Stücke mit Kompositionspreisen ausgezeichnet, z.B. beim Bundeswettbewerb Komposition (2011 & 2012), sowie bei „Jugend komponiert“ Thüringen (2009&2011) und „Jugend komponiert“ Brandenburg (2010). Im Mai 2012 wurde ihm für sein Orchesterstück „Im Spiegel“ der Preis für das beste Orchesterstück der Orchesterwerkstatt Halberstadt verliehen. 2013 wurde ihm die Ehre zuteil, für das Festkonzert des Augsburger Friedensfestes eine Kantate für Solisten, Chor und Orchester zu schreiben, welche im selben Jahr uraufgeführt wurde. Seine Arbeit im Bereich von Musik für den Film brachte ihm bisher eine Nominierung für die beste Filmmusik beim „Unchosen Filmaward“ in London für seine Musik in Johannes Richard Voelkels Kurzfilm „Tantalum“ ein.
Schäfer wird von verschiedenen Stiftungen durch Stipendien gefördert: Er ist Stipendiat des Deutschlandstipendiums, erhielt das europäische Musikautorenstipendium der GEMA-Stiftung und Sachmittelstipendium der Mark-Lothar-Stiftung. Während Schäfer noch als Schüler Kompositionsunterricht bei Stefan Schulzki hatte, studiert er heute bei Hans Jürgen von Bose an der Hochschule für Musik und Theater in München.