Einmal im Jahr lädt die Carl Bechstein Stiftung ihre Stipendiaten zu einem gemeinsamen Konzert ein. Diesmal traten die jungen Pianistinnen und Pianisten im ausverkauften Robert-Schumann-Saal im wunderschönen Coselpalais Dresden auf und begeisterten auf der ganzen Linie.
„Ich habe hier schon viele Konzerte erlebt“, meinte eine Konzertbesucherin bereits in der Pause, „aber so hochbegabte junge Musikerinnen und Musiker noch nicht. Die sind ja alle erst 16!“ Recht hatte sie! Andrian Boelke aus Berlin eröffnete das Programm mit Bachs Partita Nr. 1 BWV 825 und spielte diese mit transparenter Stimmführung und fantasievollen Auszierungen, bevor er sich mit Liszts „Mazeppa“ auf einen hochvirtuosen Todesritt begab.
Ein abwechslungsreiches Programm hatte Valeria Gonzáles Gerwig aus Bonn gewählt, das von Mozarts fein ausgearbeiteten Variationen über „A, vous dirai-je Maman“ KV 265 über zwei stimmungsvolle Rachmaninow-Etüden bis zu Chopins mitreißendem Scherzo Nr. 1 reichte. Quasi einer Huldigung an den Robert-Schumann-Saal kam das Programm von Pauline Heinrich aus Calw im Nordschwarzwald gleich: Der Eröffnungssatz aus Schumanns Sonate op. 11 und das dritte Nachtstück aus Opus 23 umrahmten Liszts „Un Sospiro“. Die große Vielfalt an Klangfarben des C. Bechstein Flügel C 234 kamen bei diesen Werken sehr schön zum Vorschein. Dorothea Hanebuth aus Nürnberg wiederum hatte sich für ein klassischeres Programm entschieden und zeigte in ihren Interpretationen von Beethovens Sonate op. 2 Nr. 1 und Mendelssohns „Variations Sérieuses“ eine erstaunliche musikalische Reife.
Beim gemeinsamen Abendessen nach dem Konzert hatten Andrian, Valeria, Pauline und Dorothea Gelegenheit, sich auszutauschen und noch besser kennen zu lernen. Und in gelöster Stimmung wirkten die fast schon professionellen Pianistinnen und Pianisten auf einmal wieder wie ganz normale Teenager.
Herzlichen Glückwunsch an alle unsere Stipendiaten, die im letzten Jahr musikalisch deutlich gewachsen sind. Wir freuen uns schon auf Euer Konzert im kommenden Jahr!