Ein Klavier für die Tastenlounge der Bibliothek Nürnberg

Musikbibliothek Nürnberg: Tastenlounge lädt ein zum Entdecken und Ausprobieren

Ein neues W. Hoffmann Klavier hielt Einzug in der Stadtbibliothek auf dem Bildungscampus Nürnberg, gespendet von der Carl Bechstein Stiftung. Damit die NutzerInnen der Bibliothek selbst ungestört spielen können, wurde ein Instrument mit Vario-System ausgewählt, dass u.a. stummgeschaltet werden kann und über Kopfhörer das unmittelbare Erlebnis bietet.

Die Musikbibliothek in der Stadtbibliothek Nürnberg bietet auf ihrer „Klingenden Etage“ die nächste neue Station zum Entdecken und Ausprobieren: die Tastenlounge, einen interaktiven Bereich, in dem große und kleine Besucherinnen und Besucher verschiedene Tasteninstrumente erleben und spielen können. Die Tastenlounge steht – wie die gesamte Klingende Etage – kostenlos zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Seit ihrer Gründung vor 100 Jahren hat die Musikbibliothek eine dynamische Entwicklung zurückgelegt: von einer reinen Bibliothek als Raum der Stille zu einem Ort, der auch das praktische Erleben und Erfahren von Musik ermöglicht und somit zu einer ganzen „Klingenden Etage“. Und so ruht sich das Team der Musikbibliothek auch nicht auf der langen Tradition aus, sondern hat mit der Tastenlounge gleich einen neuen Bereich zum Entdecken und Lernen geschaffen.

In der Tastenlounge stehen ein Klavier, eine Celesta, eine Orgel und ein Spinett zur Verfügung. Alle Instrumente sind so aufbereitet, dass man in ihr Inneres schauen kann und so die Funktionsweise sichtbar wird. Infotafeln bieten Zusatzinformationen, Mechanikmodelle für Piano und Celesta zeigen den Prozess der Tonerzeugung anhand einer einzelnen Taste.

Für Kinder ist außerdem ein Spieltisch eingerichtet mit Puzzeln und „Fühl-Boxen“ zum Ertasten und Erraten einzelner Instrumentenbauteile.

Die Tastenlounge bietet für alle Interessierten die Möglichkeit zum Anschauen, Anfassen, Reinschauen, Ausprobieren und natürlich Spielen der Instrumente – ein Entdeckerbereich, der (auch) zum Alleineerkunden geeignet ist. Zudem wird es in Zukunft auch spezielle Workshops für die Tastenlounge geben. Der interaktive Umgang mit Instrumenten und dazu passende pädagogische Angebote sollen die Entdeckerlust bei den Besucherinnen und Besuchern wecken.

Die Klingende Etage

Die Musikbibliothek wurde seit 2012 wesentlich ausgebaut und weiterentwickelt und ist heute ein Treffpunkt und Informationszentrum für alle Musikinteressierten und Musikschaffenden der Metropolregion und darüber hinaus.

Das Medienangebot umfasst Musik aller Epochen, Stile und Kontinente, die Mitarbeitenden stehen mit Rat und Tat zur Seite. Neben dem großen Bestand an Noten, Musik-CDs, Musik-Zeitschriften und Sachliteratur gibt es viele spannende Stationen, an denen man Musik wirklich mit allen Sinnen erfahren und in Klangerlebnisse eintauchen kann. Ob analog oder digital, jung oder alt – für alle ist etwas zum Entdecken und Ausprobieren dabei: vom Bodenklavier über den Sonic Chair bis zur Digitalisierungsstation.

Ein eigener Bereich für Kinder möchte schon die Jüngsten mit Musik in Berührung bringen und ebenso werden in einem eigenen Bestandssegment praxisorientierte Materialien zur musikalischen Arbeit mit Senioren angeboten. Eine Musikpädagogin vermittelt ihr Know-how an Kindergartengruppen, Klassen oder Vereine in individuellen Workshops. Neu im Angebot sind auch ein so genannter MotionComposer, ein elektronisches Gerät, das speziell für Inklusionsarbeit mit Musik und Bewegung entwickelt wurde, sowie ein Klangstudio, das man nicht nur zum Proben sondern auch zum Produzieren von Musik, Podcasts und Hörspielen nutzen kann.

Überraschend und doch auch naheliegend ist die Tatsache, dass man in der Nürnberger Musikbibliothek seit 2021 auch Musikinstrumente entleihen kann. Zur Auswahl stehen akustische und E-Gitarren, E-Bassgitarren, Ukulelen, Veeh-Harfen, E-Violinen, E-Cellos, E-Kontrabässe und ein Akkordeon. Auch weniger bekannte Instrumente sind zu haben, sowie Verstärker für die elektronischen Instrumente.